Dabei war ihr Berufsweg längst nicht immer klar: Schumann wuchs in Berlin auf. Dennoch entdeckte sie früh ihre Leidenschaft für Wein, schon als Jugendliche besaß sie eine Sammlung. Allerdings interessierte sie dabei zunächst weniger der Inhalt als die Verpackung. Irgendwann schwankte sie zwischen Kunststudium und Winzerlehre – dass sie heute die liebevoll-verspielten Etiketten und Kartons selbst gestaltet, kommt also nicht von ungefähr. Sie studierte Weinbau und Oenologie und arbeitete jahrelang als Kellermeisterin, bevor sie schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte.
Im April 2018 stieg Melanie Panitzke mit ein, die ihre Meriten als Sommelière in der Sternegastronomie gesammelt hat. „Ein guter Wein muss kein komplizierter High-End-Wein sein, über den in erster Linie geredet wird. Unsere Weine sollen getrunken werden und Spaß machen“, erläutert Panitzke die Keller-Philosophie.
Doch Bettina Schumann und ihre Partnerin Melanie Panitzke kümmern sich nicht nur um den Inhalt der Flaschen – sondern auch um die Verpackung. Ein roter Damenschuh prangt auf Flaschen und Kartons. Mit ihrem Faible für rote Schuhe und bei ihrem Namen sei das einfach naheliegend gewesen, meint Schumann. Statt der Lage finden sich auf Schumanns Flaschen Namen wie „Famose Schose“ oder „Dit is der Clou vont Janze“. „Bei einem Weingut geht es ja auch um Tradition, in dem Sinne, dass man nicht vergisst, wo die eigenen Wurzeln sind.“ Da passte der Berliner Dialekt. Klar, dass der Wein vom Start-up am Kaiserstuhl auch in Szenelokalen der Hauptstadt ausgeschenkt wird.