Berühmte Zisterzienser-Abtei
Kloster und Schloss Salem
Am Nordufer des Bodensees steht die ehemals mächtigste Abtei der Region, Kloster und Schloss Salem, erbaut ab 1134. Im Jahr 1802 übernahmen die Markgrafen von Baden den Besitz - seit 2009 ist Salem im Besitz des Landes Baden-Württemberg.
Wer durch den großen Saal geht, den barocken Kachelofen im ehemaligen Speisesaal bewundert oder Bernhard Strigels berühmtes Nachtgemälde für den Marienaltar betrachtet, kann sich Salem kaum als strenges, in Arbeit und Gebet versunkenes Zisterzienserkloster vorstellen. „Denn in einer kalten Märznacht des Jahres 1697 ereignete sich an diesem Ort eine gigantische Katastrophe“, erklärt Birgit Rückert, die Verwalterin des Schlosses. Ein Ofen überhitzte und explodierte, und alles außer den Wirtschaftsgebäuden und der Kirche brannte schnell nieder. Der Wiederaufbau begann sofort, wurde aber wegen der klösterlichen Bescheidenheit und weil die Äbte von Salem zu wichtigen Männern geworden waren, nicht mehr so ernst genommen. Die Abtei besaß große Ländereien, baute Obst und Trauben für Wein an, bewirtschaftete Wälder und legte Fischteiche an. All das prägt auch heute noch die Landschaft der Umgebung.
Auch wenn hier keine Mönche mehr leben, so bleibt doch zumindest eine Tradition bestehen. Klöster haben sich schon immer der Bildung verpflichtet gefühlt, und ein Teil des barocken Ensembles beherbergt seit 1920 das Internat von Salem. Junge Menschen aus der ganzen Welt studieren hier.