Einzigartig und ausgezeichnet
Man sagt ja, dass man auf der Alb über Wasser gehen kann. Egal, wo man läuft: Viele Etagen darunter befindet sich ein weit verzweigtes Unterwassersystem aus unzähligen Kanälen und wasserführenden Höhlen. Dafür ist der Karst verantwortlich. So wird die riesige Gesteinsschicht genannt, aus dem die Schwäbische Alb besteht, also aus Kalk- und Gipsstein. Wo der Stein frei liegt, also von der Erde nicht bedeckt ist, verwittert er. Das Wasser wäscht den Kalk aus und bildet Kanäle, die in die Tiefe hinab führen. Darum ist die Schwäbische Alb so karg. Weil der Niederschlag schnell versickert. An den Rändern der Schwäbischen Alb kommt das unterirdische Wasser wieder zum Vorschein. Es sprudelt aus Quellseen wie dem Blautopf, geht mit spektakulär mit Wasserfällen nieder und fließt aus Höhleneingängen. Weil die Landschaft so einzigartig ist, hat die UNESCO die Alb mit einem seltenen Siegel ausgezeichnet. Die Schwäbische Alb ist ein Global Geopark.
Diesen Geopark wollen wir heute erforschen. Beim Blautopf reicht uns ein Spaziergang. Die Tiefe überlassen wir den Profis. Ins dreizehn Kilometer lange Höhlensystem kommt man nur rein, wenn man tief runtertaucht. Als Höhlenforscher-Team für einen Tag fahren wir weiter zur Sontheimer Höhle. Nur 10 Kilometer müssen wir zurücklegen – mit dem E-Bike ein Katzensprung. In diese Höhle kommen wir trockenen Fußes. Ein beindruckender Spaziergang ins Erdinnere. Schon das erste Portal ist zwölf Meter hoch. Hast Du gesehen? Fledermäuse! Jährlich überwintern rund 300 Tiere in der Höhle. Damit die Tiere Ruhe finden, ist die Höhle von November bis April geschlossen. Kurz nach der Winterruhe ist die Wahrscheinlichkeit am größten, die Tiere zu sehen. Wir haben Glück! Fledermaus-Alarm.
Unsere Kids machen den ersten Schritt zum offiziellen Höhlenforscher. Die entsprechende Sammelkarte hat der Geopark Schwäbische Alb aufgelegt. Am Eingang zur Sontheimer Höhle holen sie sich den ersten Aufkleber. Dreizehn Höhlen gibt’s insgesamt auf der Höhlenforscher-Sammelkarte. An einem Tag geht das nicht, aber eine zweite Höhle ist heute noch drin, und was für eine! Wir schnappen uns die E-Bikes und fahren Richtung Südwesten.