Ulm: Die Stadt am Strom
Wer Ulm in seiner vollen Pracht sehen will, geht am besten an das Donau-Ufer. Dort, auf der Höhe des Edwin-Scharff-Hauses, liegt die Uferbar. Ein waldgrün gestrichener Kiosk, aus dem leckere Sommerdrinks, Wein, Bier und Kaffeespezialitäten verkauft werden. Mit der Erfrischung im Glas kann man an einem freien Tisch oder in einem Liegestuhl Platz nehmen und den Ausblick genießen. Genauer gesagt den Anblick, und der ist wirklich etwas Besonderes. An heißen Tagen treiben und fahren zahlreiche Schlauchboote und Kajakfahrer auf der Donau. Auf der langen Uferpromenade gegenüber sind Joggerinnen und Radfahrer unterwegs. Das Ulmer Münster mit dem welthöchsten Kirchturm ragt über den Häusern hervor. Und man sieht die Spitze der außergewöhnlichen, gläsernen Pyramide, in der die Stadtbibliothek untergebracht ist.
Das Fischerviertel
Gleich geht’s noch auf einen Bummel durch die mittelalterliche Stadt. Ins überaus hübsche Fischerviertel zum Beispiel, das am Flüsschen Blau liegt. In den zum Teil krummen und schiefen Fachwerkhäusern lebten und arbeiteten bis ins 19. Jahrhundert Fischer, Gerber und Schiffsleute. Heute haben sich hier viele besondere Geschäfte, Restaurants und Bars eingemietet, die dem Viertel das besondere Etwas verleihen.
Auf der Stadtmauer zum Berblinger Turm
Die nächsten Highlights sind nicht weit entfernt, denn auch die Stadtmauer gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie beginnt am Fischerviertel und erstreckt sich über die Herdbrücke bis kurz vor den Aussichtsturm. Die Mauer wurde im Jahr 1480 errichtet und lag damals auf Wasserhöhe. Heute fließt die Donau einige Meter tiefer und hat Platz für einen hübschen Grünstreifen und einen Rad- und Gehweg gemacht. Am Berblinger Turm heißt es Kräfte und Mut zusammennehmen, denn es geht schräg hinauf: 71 Stufen führen auf die Aussichtsplattform des rot-weißen Eisenturms, der nicht gerade, sondern im 10 Grad schrägen Winkel nach oben verläuft. Er wurde zu Ehren des Schneiders und Erfinders Albrecht Ludwig Berblinger errichtet, auch bekannt als der Schneider von Ulm. Der unternahm 1811 einen Flugversuch mit einem selbstgebauten Hängegleiter von einem 20 Meter hohen Podest der Stadtmauer – der im kalten Donauwasser endete. Von der 20 Meter hohen Plattform hat man einen tollen Blick über die Stadt und auf die Donau, die hier zügig vorbeifließt. Die Donau fasziniert aus jeder Perspektive – von hier oben kann man ihr wunderbar lange hinterherblicken.