Wenn es um den Hochschwarzwald geht und sein ganz besonderes Klima, da kann es passieren, dass der Sportwissenschaftler und Touristiker Nicolaus Prinz ins Schwärmen gerät. Das beginnt damit, dass er eine noch weitestgehend unbekannte Sportart als besonders gesundheitsfördernd anpreist: „Baden in Luft“ nennt er das, was Menschen tun, die sich für einen Aufenthalt in einem der heilklimatischen Kurorte des Hochschwarzwalds entschieden haben. Was es mit diesem Heilklima auf sich hat? Wir wandern gemeinsam mit Nicolaus Prinz am Schluchsee entlang durch den Wald, in ruhigem Tempo. Schwitzen ist heute nicht gefragt: „Lassen Sie die Kühle der Luft an Ihren Körper“, sagt Prinz, „verzichten Sie auf dicke Pullover und Mütze.“ Was das soll, verrät er im nächsten Satz: „Der Körper will immer die gleiche Temperatur haben, ich vergleiche ihn gern mit einer Thermosflasche. Um das zu gewährleisten, muss er die Kühle der Luft ausgleichen – um den Körper warm zu halten, geht er in die Thermo-Regulation. Und das regt das Immunsystem an.“
Mit der Sonne darf auf die gleiche Weise verfahren werden. Und davon gibt’s ja im Schwarzwald eine Menge. „Man darf die Sonne nicht verteufeln“, sagt Nicolaus Prinz, „setzen Sie sich den UVB-Strahlen der Sonne in unseren Kurorten gerne einmal zehn Minuten ungeschützt aus.“ Das nämlich, so Prinz, kurbele die Vitamin-D-Synthese im Körper an und helfe, die lebenswichtigen Vitamin-D-Speicher aufzufüllen. Zusammen mit der hohen Sonnenintensität im Hochschwarzwald habe das einen spürbar gesundheitsfördernden Effekt.