Ein Wachturm wie in alten Zeiten
Markus Schmid schwärmt regelrecht von ihm. „Der schönste Turmnachbau in Rätien“, sagt er. Rätien hieß einst die römische Provinz, die von Lorch bis Regensburg reichte. Nördlich davon lag Obergermanien. Durch beide führte der Limes, 2005 wurde der Obergermanisch-Rätische Limes in die Liste des UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.
Der Wachturm im Mahdholz ist so, wie man sich einen Limesturm wohl wirklich vorstellen muss. Nur die Tür im Erdgeschoss ist den modernen Zeiten geschuldet. „Ursprünglich ging es über eine Leiter im ersten Stock hinein“, weiß Cicerone Schmid. Er hat auch den Schlüssel, bringt seine Gruppe nach oben, wo einst vier Legionäre stationiert waren: Zwei schliefen, zwei hielten Wache.
Die Aussichten sind herrlich. Der Blick geht über die weite Ostalb, an ihrem Trauf entlang, über die Felder und Wälder. Für die Römer freilich war das kein Sightseeing, sondern ein Überwachungsvorgang: Von hier aus hatten sie die Grenze im Blick sowie in 200 Meter Entfernung den nächsten Wachturm, mit dem sie über Licht- und Rauchzeichen kommunizierten.