Ein Kurfürst mit Liebe zur Kunst und zur Landwirtschaft
Wie ging es nun aber weiter mit dem Nutzgarten des Kurfürsten? Später, im 19. Jahrhundert, als das Schloss zu Baden gehörte, pflanzte man hier vor allem Obstbäume. Doch nach 1945 verödete der Garten. In den 1960er-Jahren schließlich entstand die Idee, auf dem 150 mal 210 Meter großen Areal Japanische Zierkirschen zu pflanzen. Mittlerweile stehen dort insgesamt ca. 50 Bäume. „Die Wege bilden ein Achsenkreuz“, erklärt Wolfgang Schröck-Schmidt, „und die Bäume wurden wie kleine Alleen an ihnen entlang gepflanzt.“ Carl Theodor, so glaubt der Kunsthistoriker, würde’s gefallen haben. Denn der Kurfürst errichtete um sich einen ganzen Musenhof. Er war der Kunst, der Philosophie (er traf Mozart, unterhielt sich mit Voltaire) und neuen landwirtschaftlichen Ideen zugeneigt. Ein relativer aufgeklärter, toleranter, vielseitig interessierter Herrscher soll er gewesen sein. Und ein Glücksfall für die Pfalz. Sie erlebte zu seiner Regierungszeit ihre ganz eigene Blütezeit.