Den Tieren ganz nah
Führung im Wolfsgehege
“Heult mal wie die Wölfe“, ruft Tierpfleger Marco, „dann werden sie neugierig und antworten euch vielleicht.“ Das lässt sich die zehnjährige Kloa nicht zweimal sagen. Gemeinsam mit ihrem Vater Sokol und Mutter Klodjana jault sie laut auf. Und macht so lange weiter, bis auf einmal, in der Ferne, ein erster Wolf antwortet. Dann ein zweiter, ein dritter. Schließlich stimmt das ganze Rudel ein und ein lang gezogenes Heulen erfüllt die Luft. Die Familie macht bei der Spezialführung „Wolfsgeheul“ mit, die der Wildpark Bad Mergentheim auf Anfrage anbietet. Dabei kann man die Wölfe bei einer Fütterung beobachten und sie anschließend gemeinsam zum Heulen animieren. Jetzt tauchen die Tiere langsam zwischen den Bäumen auf. Ein Wolf nach dem anderen schleicht sich auf die Lichtung. Und auf einmal ist die ganze Wiese voller Wölfe, die miteinander rangeln und um die Wette laufen.
Gerade hat Marco erklärt, dass Wölfe eigentlich sehr scheue Tiere sind und meist mehr Angst vor Menschen haben als andersherum. „Kommt ein neuer Tierpfleger das erste Mal ins Gehege, zieht sich das Rudel zunächst auf die andere Seite des Areals zurück.“ Nur weil ein Graben und ein Holzzaun Familie und Tiere trennen, trauen sich diese näher heran. Vielleicht hat auch das gemeinsame Heulen ihr Interesse geweckt. Und sicher tut der Futtereimer mit Fleischbrocken sein Übriges, den Marco gerade ins Gehege gebracht hat. Den kennen die Wölfe schon. Sie kommen schnell angerannt, um sich ihren Anteil zu sichern.
Übrigens:
Du kannst den Wölfen auch tagsüber bei einer Fütterungsrunde mit den Tierpfleger:innen begegnen. Dabei geht es dann auch noch zu vielen anderen Tieren, wie etwa Geiern, Luchsen, Braunbären oder Wildschweinen.