Das "Tafelgetränk seiner Majestät"
Die Brauer, die das gute Wasser im Schwarzwald nutzen, tun das in langer Tradition. Im Hause Fürstenberg reicht sie bis ins 13. Jahrhundert zurück. Damals hat Rudolf I., König des Heiligen Römischen Reiches, dem Grafen Heinrich I. von Fürstenberg die Landgrafenschaft Baar mit Donaueschingen übergeben. Fortan hatte das Adelsgeschlecht auch das Recht, Bier zu brauen. Im Jahr 1900, nachdem Kaiser Wilhelm II. Donaueschingen besucht hatte, wurde das Fürstenberg-Bräu sogar zum „Tafelgetränk seiner Majestät“ ernannt. Mit diesem Rückenwind entwickelte sich Fürstenberg weiter zu einer Großbrauerei. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts und damit über 700 Jahre lang war ihre Brauerei auch im Besitz der gräflichen Familie.
Zäpfle-Heimat in tausend Metern Höhe
Das heutige Bier ist natürlich nicht mit dem zu vergleichen, was im Mittelalter so alles zusammengebraut wurde. Das Reinheitsgebot von 1521 sorgte für Ordnung. Dass die Braukunst weiterentwickelt wurde, ist aber vor allem den Ordensbrüdern in den Klöstern zu verdanken. Sie hatten auch bei der 230 Jahre alte Rothaus Brauerei ihre Hände im Spiel: Benediktiner aus St. Blasien haben sie 1791 gegründet – beim Gasthof „Zum Rothen Haus“, auf den der Name zurückgeht. Der lag oberhalb des Schluchsees auf rund tausend Metern Höhe. Die Brauerei ist bis heute die höchst gelegene im Land.