Das übliche Tempo, das viele Wandersleute aufnehmen, wenn sie sich mit ihrer super atmungsaktiven Outdoor-Ausrüstung auf den Weg machen, ist eigentlich zu schnell. Auch manchen Pilgern ist eine gewisse Zügigkeit zu eigen, die der Einkehr zuweilen im Wege steht. Darum führt der Besinnungsweg einmal rundherum. Er hat kein Ziel. Der Weg ist das Ziel. Spaziertempo reicht völlig. Es geht darum, sich Zeit zu lassen – und zwar sehr bewusst. Auf dem Weg über die schöne Alb wird man von zahlreichen Vorschlägen begleitet, über die es sich möglicherweise lohnt nachzudenken.
Ohne es zu wollen, ist die Idee des Besinnungswegs dicht am Ursprung des Reisens. In dem die Reisenden ihre Position verändern, schaffen sie in selbem Atemzug einen Anlass, sich selbst zu verändern. Manchmal nur ein wenig, manchmal ein wenig mehr. Auf der Reise lässt sich das Tempo des Alltags drosseln, ohne jemanden zurückzulassen. Einige Tage Pause. Mal tief durchatmen – im wörtlichen Sinn und im übertragenen Sinn. Neudeutsch spricht man von einem „Reset“. In dem man Landschaften und Kultur kennen lernt, erschließt man sich neue Quellen der Inspiration. Reisende eröffnen sich neue Horizonte, neue Perspektiven und neue Anregungen für sich selbst. Wer in diesem Sinne zur Luftveränderung aufbricht, braucht keine spektakulären Reiseziele. Vielmehr bieten sich ursprüngliche Landschaften von leiser Schönheit an. Die Schwäbische Alb ist seit jeher prädestiniert dafür. Dort wird das Leben zum langen ruhigen Weg. Entschleunigung ist eine Kunst.